Ganz klar positiv, ich halte den Schwangerschaftstest in meinen Händen und kann es immer noch nicht glauben. Die Anzeichen waren zwar da und rein vom Zyklus her, hätte auch nichts dagegen gesprochen und dennoch wollte ich es nicht wahr haben. Aber erstmal zurück zum Anfang bzw. zu der Zeit vor meiner ersten Schwangerschaft.
Ich, 30 Jahr junge, arbeite 100% in einer grösseren Schweizer Immobilien Firma, habe durch mein Ehrgeiz und ein bisschen Glück eine gute Kaderposition und absolviere nebenbei meinen Master in Real Estate Management. Doch nicht nur karrieretechnisch läuft es rund, auch privat bin ich endlich angekommen, so dass ich mit mir und meinem Körper im Reinen bin. Ich gehe 3-4x wöchentlich ins Fitnessstudio, ernähre mich gesund und fühle mich super wohl in meiner Haut. In meiner übrigen Freizeit verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie, Freundinnen oder lerne neue Tinder-Bekanntschaften kennen. Zwar war Mr. Right leider noch nicht dabei, doch als Menschenfreund ist es auch so immer wieder spannend neue Lebensgeschichten zu hören.
Als ich mich im Sommer 2018 wieder einmal auf den Weg zu einem Date machte, wusste ich noch nicht, dass dieser Mann mein ganzes Leben auf den Kopf stellen wird. Er, ein Jahr jünger, gutaussehend, gebildet, humorvoll und ein Gentlemen wie es heute fast keine mehr gibt, hat es doch wirklich geschafft, dass ich mich nur drei Monate später ihm vollkommen hingebe. Wir hatten einen Sommer voller aufregender Dates und romantischen Zweisamkeiten hinter uns, als es am 26. Oktober 2018 zu dem Tag aller Tage kam.
Es war ein ganz normaler Freitagabend, welchen wir mit gutem Essen und einem guten Tropfen Wein verbrachten, als wir uns kurze Zeit später von unseren Gefühlen haben mitreissen lassen. Wir liebten uns und vergassen dabei alles... Betonung auf alles! Wieder angekommen im Hier und Jetzt, schaute ich ihn schockiert an. Wie konnte dass bloss passieren. Noch nie war ich so unvorsichtig. Panik stieg in mir auf, doch er blieb ruhig und gelassen. Einmal ist keinmal, meinte er und wenn es doch so sein sollte, wäre es doch schön.
In den nächsten zwei Wochen spürte ich immer wieder ein Ziehen im Unterleib und auch sonst hatte ich immer mehr das Gefühl, dass einmal eben doch nicht keinmal ist. Als ich dann ein paar Tag vor dem Einsetzen meiner Monatsblutung einen Schwangerschaftstest kaufte, war mir ganz unwohl zumute.
Es war Samstagmorgen, als ich mich zu ihm kehrte und sagte, dass ich nun den Test machen werde. Er blieb wieder so ruhig wie immer und meinte nur, dass dieser sowieso positiv sein würde. Wie konnte er bloss so ruhig sein, wir waren gerade mal drei Monate zusammen. Klar waren wir immer noch auf Wolke7 und auch sonst hat mehr denn je alles gepasst, dennoch war ich realistisch und wusste dass sich dies im schlimmsten Fall auch ändern könnte. Nun zurück zu dem Test, welche ich nun in der Hand hielt.
Er war also eindeutig positiv. Ich bin schwanger. Mir gingen tausende Gedanken durch den Kopf. Ich war hin und her gerissen von Glücksgefühlen und Ängsten. Was mache ich nun bloss. Doch zum Glück hatte ich ihn, mein Fels in der Brandung. Er freute sich und blieb ruhig, als wäre es das Normalste der Welt. Wir werden also Eltern!
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